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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Satelis 125 4V (Executive) springt nicht an



dl2qb
02.03.2009, 17:38
15 Monate war ich mit meiner Satelis recht zufrieden, der Hobel lief gut, sprang gut an und machte auch keine anderen Schwierigkeiten (nach Umrüstung auf Heidenau Reifen). :)

Das änderte sich leider Anfang Dezember 2008, ich hatte die 125 V4 gerade 15 Monate. Ich war den Tag zuvor noch problemlos mit dem Roller gefahren, aber am nächsten Morgen wollte der Roller plötzlich nicht mehr anspringen :eek: . Die Batterie war noch gut und voll geladen, Sprit vorhanden, aber trotz längerer Orgelei sprang die Maschine nicht an. Ich habe die Satelis dann in eine glücklicherweise nur 700m entfernte Werkstatt (die unter anderem auch Satelis anbietet und wartet) geschoben. Der findige Inhaber hat die Zündkerze gewechselt, danach lief der Bock wieder. Aha, dachten wir: Die alte Zündkerze (noch original vom Werk) hat es nach knapp 8000 km überstanden, der Elektrodenabstand war auch ein wenig groß geworden - kann ja mal vorkommen.

Leider dauerte diese Wiederbelebung nur 6 Wochen, wobei ich bestimmt zwei oder drei Wochen davon wetterbedingt nicht mit der Satelis fahren konnte. Dann wieder exakt die selben Symptome: Tags zuvor noch einwandfrei ohne Mucken gelaufen, am nächsten Morgen wollte sie unter keinen Umständen anspringen, kein Trick half. Also, das zweite Mal 700m Schieberei in die Werkstatt, wieder eine neue Zündkerze, wieder lief die Mühle erst einmal wieder.

Die neuerliche Wiedererweckung dauerte dann leider nur knapp zwei Wochen, danach wieder das alte Lied -> ein drittes Mal 700 m Schieben in die Werkstatt. Diesmal aber mit dem schriftlichen Auftrag, die noch unter Garantie laufende Satelis gründlicher zu checken, denn an einen Fehler von der Zündkerze her wollte ich zumindestens nicht mehr glauben. Ich habe den Roller der Werkstatt dann zwei Wochen überlassen, dazu muss man aber anmerken, daß während dieser Zeit hier in Köln der Wahnsinn, pardon, der Karneval los war und in der Zeit sowieso keine sinnvollen Arbeiten (nicht nur bei Peugeot) erwartet werden können, außerdem wollte ich den guten Leuten genügend Zeit zu ihrer Fehlersuche geben.

Heute war ich dann wieder da, um mich einmal nach meinem guten Stück zu erkundigen. Man hatte den Fehlerspeicher ausgelesen (kein Ergebnis, d.h. kein Fehler), den Benzindruck geprüft (war ok), die leicht defekte Dichtung im Auspuffkrümmer und -natürlich- wieder einmal die Kerze gewechselt. Wie man mir versicherte, habe meine Satelis danach wieder gelaufen, ja, man habe sogar nach zwei Tagen probiert, ob sie immer noch anspringt, was nach glaubhafter Aussage des Mechanikers auch der Fall war. Nun ja, ich bin mit dem Menschen dann zu meinem Roller, er hat den Zündschlüssel gedreht, den Anlasser betätigt und ..... nichts ... orgel orgel orgel, der Motor sprang nicht an, auch nach 1 Minute noch nicht, auch nicht nach Zuhilfenahme eines transportablen 12V Spenders, denn die bordeigene Batterie orgelt mit ihrer kleinen Kapazität nicht viel länger als diese 1 Minute.

Obwohl ich lieber einen funktionierenden Roller abgeholt hätte, war ich über dieses Versagen eher erleichtert als verwundert, denn es hat mir falsche Hoffnungen auf ungestörte Fahrt und eine erneute 700 m Schieberei zur Werkstatt erspart - denn ehrlich gesagt hatten mich die bis dahin in der Werkstatt ergriffenen Massnahmen zur Fehlerbeseitigung nicht wirklich überzeugt. Trotzdem schade.

Allen Ausfällen gemein ist, daß die Anlassprobleme immer dann auftraten, wenn die gesamte Maschine kalt war (unterwegs hat sie mich auch nach 3 - 4 Stunden Stillstand glücklicherweise noch nicht verlassen) und länger als nur ein paar Stunden (>12 h) ausgeschaltet war und gestanden hatte. Beim Anlassen hat man durchaus das Gefühl, daß sie gelegentlich mal für eine Kurbelwellenumdrehung zündet, aber immer nur ganz kurz, es reicht aber nie zum Weiterlaufen. Wenn man wie im Handbuch empfohlen zur Trocknung der Kerze mal ein paar Sekunden mit offenem Gasgriff orgelt, kann man anschließend gelegentlich eine Fehlzündung provozieren, ist aber ganz selten.

Leider habe ich das Gefühl, daß diese Werkstatt die Beobachtungen des Kunden nicht ernst nimmt, nicht darüber nachdenkt, darauf eingeht und sich etwas sinnvolles einfallen lässt, sondern ihr für alle Roller vom 50er Zweitaktfuffi bis zur 125er gültige Standardfehlersuchprogramm abspult und viel zu Fehlerspeichergläubig ist. In den Fehlerspeicher kann doch nur gelangen, was die digitale Motorelektronik erfassen kann: Sie kann vielleicht die Außen- und Kühlwassertemperatur erfassen, die Drehzahl und die Spannung, die Spannung von der Lamdasonde usw., sie hält auch fest, ob und wann die Zündung angesteuert wurde und wievel millisekunden das Einspritzventil angesteuert wurde, aber erfassen und festhalten, ob dann z.B. wirklich etwas durchging durchs Ventil, das kann sie sicher nicht.

Jetzt meine Frage an die Experten, in welche Richtung ich der Werkstatt eventuell vorzugehen raten kann, ob sie es dann auch tut, weiß ich natürlich nicht. Obwohl ich Laie auf dem Gebiet des Verbrennungsmotors bin (ich habs mehr mit der Elektronik) kann es (vorausgesetzt, dei Battrie ist ok) vereinfacht doch nur drei Gründe geben, warum der Motor nicht anspringt:

1.)kein ausreichender Zündfunke zum richtigen Zeitpunkt. Das könnte z.B. auch ein defektes Zündkabel zur Kerze hin (Unterbrechung, Wackelkontakt) sein oder ein Problem im Kerzenstecker (weil frischer Kerzenwechsel oft etwas bringt).

2.) Zu mageres Gemisch / fehlende oder unzureichende Gemischanreicherung beim Start

3.) Zu fettes Gemisch (es wird zu viel Benzin bei Start eingespritzt, was ich nicht verhindern kann)

Gibt oder gab es es irgendwo bei irgendwem ähnliche wie die von mir oben geschilderten Symptome und was war dann die Ursache? Gibt es bei Peugeot jemandem, der meiner Werkstatt ... ähh... sagen wir einmal einen fachlichen Rat geben könnte? Wenn ich Vorschläge mache, was an sich auch gar nicht meine Aufgabe ist, denn wird immer darauf verwiesen, daß das dann im Fehlerspeicher auftauchen müsste. Wenn der leer ist, muß der Roller laufen, tut er aber leider nicht :mad:

Wäre schön, wenn ich bald wieder fahren kann, es sieht ja so aus, als ob der Winter doch noch einmal enden könnte udn längere Strecken wieder richtig Spaß machen.

Gruß an alle Leser aus Köln, allzeit Gute Fahrt!

Volker
02.03.2009, 18:15
Hättest Du einen Aprilia Leonardo würde ich sagen die Kopfdichtung ist hin. Dort war dieser Fehler mit genau diesen Symptomen innerhalb einer bestimmten Baureihe sehr oft aufgetreten. Es war dort so das sich bei Stillstandzeiten geringe Mengen(ein paar Tropfen) Kühlwasser durch die besagte defekte Kopfdichtung in den Brennraum gesickert sind und sich genau auf der Zündkerze abgelagert haben. Hat man dann die Kerze gewechselt, lief die Karre wieder bis zum nächsten kalt werden. Schau mal ob bei Dir die Zündkerze feucht ist, wenn ja ob es Wasser oder Benzin ist. Vielleicht hilft der Tipp ja.

Gruß Volker

Glückspirat
03.03.2009, 07:34
Im EDV Support gibt es den DAU (dümmster anzunehmender User) Umgelegt auf die KFZ Branche wäre es der SAF (schlimmster anzunehmender Fehler). Es ist kein Problem einen Fehler zu finden wenn der Fehler ständig auftritt. Nur bei so einmal gehts, einmal gehts nicht Störungen....einfach graußlich. Man kann ja nicht auf Verdacht alles austauschen.

Ich würde den Stecker am Steuergerät kontrollieren, sowie generell die Steckverbindungen und Massepunkte kontrollieren. Die Wegfahrsperre wäre auch eine Möglichkeit.

Aber wie gesagt....einfach graußlich. Ein Fehler der Nerven kosten kann. Sowohl der Kunde als auch der Werkstatt.

joergs62
05.03.2009, 18:48
Hallo Klaus,

mein 125er Sat (Zulassung 10/2007) zeigt seit Weihnachten die identischen Probleme. Auch bei mir wurden die Intervalle zwischen den neuen Zündkerzen immer kürzer. Auch ich habe abends den Roller abgestellt und morgens sprang er nicht mehr an. (Bestleistung gestern: morgens neue Zündkerze rein und abends nicht mehr angesprungen. Mein :) hat sofort heute morgen den Roller abgeholt und jetzt scheinbar eindringlicher mit Peugeot telefoniert. Dort tippt man auf die Zylinderkopfdichtung - dieses Problem hätten die 125er-Motoren von Elyseo (?) und Geopolis auch in größerem Umfang gehabt, aber Satelis nicht! (Kappier ich zwar nicht, wieso der gleiche Motor sich in so ähnlichen Rollern so unterschiedlich verhalten soll, aber naja...)

Auch ich wäre froh, wenn das Problem wenigstens (als erster Schritt) gefunden wäre!
Außerdem passt zur defekten Zylinderkopfdichtung auch, dass ich glaube "Schwitzwasser" am Deckel des Öl-Tanks gestern morgen bemerkt zu haben. (War aber so wenig, dass es eher wie beschlagen aussah und ich mir nicht sicher war, ob es nicht irgendwie nur von einem feinen Ölnebel kam)

Ich denke, Volker hat zu 100% recht!

Sollte sich herausstellen, dass eine defekte Zylinderkopfdichtung die Probleme verursacht hat, stellt sich mir (und dem ein oder anderen bestimmt auch) aber die Frage: "Wieso kann eine Zylinderkopfdichtung bei knapp 8.000km kaputt sein ?????"

Gruß aus Mittelfranken

Jörg

Volker
06.03.2009, 07:18
Hallo Jörg,

diese Frage konnte schon damals beim Leonardo niemand beantworten. Es war jedenfalls so, das es "nur" eine bestimme Charge von Dichtungen betraf. nachdem die Dichtungen geändert wurden war Ruhe. Möglicherweise wurde seinerzeit beim Zulieferer am falschen Ende gespart.

LG Volker

dl2qb
06.03.2009, 09:54
@Jörg und @Volker:

Ich danke euch sehr für eure Antworten. Als Volker die Zylinderkopfdichtung ins Spiel brachte, erschien mir das zunächst als zwar denkbare, aber doch unwahrscheinliche Fehlerursache, denn wenn der Roller lief, habe ich z.B. Leistungsmässig nichts gemerkt, alles war wie immer, aber wenn Peugeot es auch glaubt .... hier in Köln dachten sie ja auch beim U-Bahn-Bau, alles im Griff zu haben und dann ist ein grosses 6-stöckiges Gebäude plötzlich in ein sich auftuendes Riesenloch gestürzt.

@Jörg: Die Parallelen zwischen unseren "Fällen" sind in der Tat frappierend: Mein Satelis stammt vom September 2007, ist also -wenn überhaupt- nur 2 Wochen älter (vielleicht die gleiche Charge) und auch das zeitliche Auftreten der Probleme im Dezember 2008 und der Kilometerstand sind fast gleich (meiner hat jetzt 8900 km), wenn jetzt auch noch die Farbe (meiner ist Venom-Rot) übereinstimmt :26: .... .Ich muß gestehen, daß ich mir den Öleinfüllbehälter bei mir noch nicht soooo genau angeschaut habe, ob sich da Wasserspuren niedergeschlagen haben, auch den Kühlwasserstand habe ich nicht so genau beobachtet, aber vermutlich reden wir nur über ein paar Wassertropfen, die in den Zylinder dringen (wenn es das wirklich ist...), das sieht man am Wasserstand sicher nicht so leicht. Die Kühlwassertemperatur hedenfalls lag, wenn er angesprungen war, anschließend auch immer im gewohnten Bereich zwei oder drei Balken unter Maximum.

Kann schon sein, daß ein Motor oder so eine Zylinderkopfdichtung in einem Fahrzeugmodell Schwierigkeiten macht und in einem anderen nicht. Das könnte z.b. in einer konstruktiv leicht anderen Art des Kühlkreislaufaufbaus liegen. Auch könnte beispielsweise die Drehzahlbegrenzung unterschiedlich gut schützend wirken oder es wurde einfach für den Satelis ein anderer Dichtungshersteller als bei Elysio/Geopolis herangezogen.

Das Einzige, was ich ich an den Fahrleistungen meines Satelis in letzter Zeit zu bemängeln hatte war, daß er nicht mehr die Höchstgeschwindigkeit (Tacho und echt mittels GPS gemessen) der ersten Monate erreichte. Dies aber nicht wegen mangelnder oder merklich nachlassender Motorleistung, sondern vermutlich wegen Abnutzung des Antriebskeilriemens (die Variorollen hatte habe ich schon ohne Verbesserung austauschen lassen), denn es wurde zuletzt immer leichter, den Roller ungewollt in die Drehzahlbegrenzung zu fahren, die Übersetzung schien mir nicht mehr so lang werden zu können wie am Anfang, was ja durch einen verschleissbedingt schmaler werdenden Antriebskeilriemen verursacht sein könnte.

Jörg, wir sollten in der Sache in Kontakt bleiben, könnte ja wirklich ein gemeinsames Problem sein, vielleicht können wir uns auch in PMs (klaus.beckers(at)netcologne.de (at)=@)) unterhalten, um die anderen Forumsleser ohne dieses Problem nicht zu langweilen. Ich werde auf jeden Fall am kommenden Montag mal meine :) -2-Mann Werkstatt informieren, in welche Richtung sie noch suchen können bzw. wonach sie Peugeot gezielt fragen könnten.

Schönes Wochenende und Danke für die Info/Antwort

Raltelis
06.03.2009, 12:23
Na, dafür ist ein Forum wohl da, und gelangweilt fühlt sich wohl keiner!
Berichtet bitte weiter.

Volker
06.03.2009, 15:18
Hallo Jörg, hallo Klaus,

hab mal ein wenig "nachgeforscht", das Dichtungsproblem war ein Materialproblem. Nach längerer Standzeit sickerte durch die Dichtung eine geringe Menge Kühlwasser (ein paar Tröpfchen) und schlugen sich an der Zündkerze nieder. in der Regel keine weiteren Anzeichen außer das der Motor nicht mehr ansprang. Wurde dann die Zündkerze gewechselt lief er wieder.


Gruß Volker

tecnophil
06.03.2009, 18:59
Hallo,

wenn dem so wäre,müsste es ja nach sorgfältigem Trocknen der Kerze gelingen,das Teil zum Leben zu erwecken.Ist ja den versuch Wert.

Gruss Ralph

joergs62
07.03.2009, 00:13
Hallo Klaus,

auch ich habe das Gefühl, dass mein Sat nicht mehr die (Höchst-)Geschwindigkeit von früher erreicht und in den Drehzahlbegrenzer bin ich erst bei ca. 5.000km (unerwartet - weil davor noch nie! passiert) gefahren! Aber ich dachte ebenfalls, dass sich dies mit einem neuen Antriebsriemen (beim 10.000er-Check) automatisch geben würde.

Das mit den Wassertröpfchen im Öleinfüllbehälter habe ich rein zufällig bemerkt (wenn dem so überhaupt war ...), bei abgenommener Sitzbank..., zum Laden der Batterie, so beim Sinnieren was dem guten Stück denn fehlen könnte ..., aus "Langeweile" ... halt 'mal aufgeschraubt...

Wenn ich nun deine Informationen und die von Volker zusammenzähle, denke ich, wird schon ein Reim daraus! Wir werden es hoffentlich sehen.

Ich habe heute von meinem :) erfahren, dass bei ihm ein weiterer Sat-Fahrer die gleichen Probleme hat. (Baujahr und Fahrleistung weiß ich noch nicht, das bekomme ich aber noch heraus.)

;) In einem Punkt muss ich dich leider enttäuschen: die Farbe meines Rollers ist silber-metalic.


Und zum heutigen Schluss:

Ralf hat vollkommen Recht!
Ohne deinen und Volkers Beiträge wären wir beide (also ich auf jeden Fall) nicht so schnell so weit gekommen! Bei Problemen die ständig und somit sehr oft auftreten wissen unsere :) normalerweise Bescheid - aber solche "unerklärliche" Vorkommnisse, die Peugeot vielleicht sogar gerne unter den Tisch kehren würde :26: , spätestens dann ist so ein Forum auch einfach genial! Oder wie hätten wir von unserem gemeinsamen Problem sonst erfahren?

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende und bin jetzt guter Dinge, die Ursache gefunden zu haben - klingt alles zusammen sehr plausibel!

Chris61
09.03.2009, 21:59
Hallo Klaus,

diese Starprobleme hatte mein Sat nach einem verlängerten Wochenende.
Batterie voll, Motor drehte, nur anspringen wollte er nicht.
Neue Kerze rein, der Sat startete eine Woche mehr schlecht als recht.
Dann wieder langes Wochenende und schon wieder Startprobleme. Mein
Händler murmelte ziemlich ratlos etwas von ins Eingemachte gehen. Dabei ist dann eher zufällig einem Schrauber aufgefallen, dass der Luftfilter keine Luft zieht, was er aber hätte tun sollen. Reingeschaut, war alles voller Sand und Wasser. Neuer Luftfilter reingebaut und nun startet er gleich wieder beim ersten Knopfdruck. Das ist jetzt drei Monate her und nie wieder vorgekommen.

Grüße von
Christoph

dl2qb
10.03.2009, 18:35
Luftfilter? Das ist eine neue Idee. Ich würde zwar annehmen, daß man einen verstopften Luftfilter auch beim Fahren merken würde, aber der Teufel ist ein Eichhörnchen, vielleicht hat die Werkstatt den noch nicht gecheckt, obwohl sie eigentlich die einfachen Sachen durchgegangen sind angeblich.


Ich war heute mal bei meiner kleinen Werkstatt. Es tut mir in der Seele weh, meinen Roller bei der momentanen Wetterlage tagsüber ständig im Regen stehen zu sehen (zu Hause steht er in einer richtigen Garage), weil sie keinen überdachten Stellplatz haben, wenigsten nehmen sie die anvertrauten Fahrzeuge nach Feierabend wenigstens über Nacht herein.

Nun, sie haben jetzt schon etwas mehr geforscht als in den ersten zwei Wochen: Kompression, Einspritzdüse gewechselt, andere stärkere Batterie ausprobiert (meine Batterie werde ich wohl nach all der Orgelei später auch wechseln müssen, wenn der Fehler gefunden ist (die Hoffnung stirbt zuletzt) :rolleyes: ) und solche Sachen. Deshalb schüttelten sie bei dem Wort "Zylinderkopfdichtung" sofort den Kopf, anstatt mir erst einmal zuzuhören. Da bin ich dann doch etwas sauer geworden. Irgendwie glauben die immer, eine defekte Zylinderkopfdichtung müsste gleich so undicht sein, daß die Verbrennungsgase in scharfem Strom aus dem Deckel des Wasserbehälters schlagen und/oder das Kühlwasser aus dem Auspuff blubbert- so kleine tropfenweise Lecks sind nicht vorgesehen. Allerdings war es einfach, die Ungläubigen schnell ruhig zu stellen und zwar mit der einfachen Frage, ob sie denn einen besseren Vorschlag hätten, wo sie suchen könnten - hatten sie natürlich nicht.

Jetzt hoffe ich, daß meine freundlichen Schrauber bei Peugeot mit jemanden reden, der wie in ein paar der obigen Antworten auf meine Frage über diese Zylinderkopfdichtungsprobleme beschrieben bei den Peugeot Motoren Bescheid weiß, denn meine Mechaniker haben Angst, ohne Anweisung oder Segen von Peugeot sonst auf ihren Arbeitskosten sitzen zu bleiben (es ist ja ein Garantiefall).

Auf jeden Fall eine etwas langwierige Sache, weil sie nach jeder Maßnahme erst zwei Tage warten müssen, bis der Motor richtig kalt ist (da ist es vielleicht gar nicht schlecht, daß er den Tag über draussen steht), um zu sehen, ob sie Erfolg hatten.

Ich werde zu gegebener Zeit weiter berichten.

dl2qb
16.03.2009, 17:13
Heute wollte ich meinen maladen Hobel doch einmal besuchen, bei Menschen im Krankenhaus macht man ja auch Krankenbesuche, und meist freuen sich diese auch über die Aufmerksamkeit.

Bei meinem Roller kam ich heute gerade zur richtigen Zeit, denn er befand sich nach offenbar einwöchiger Vorbereitungszeit zufällig gerade auf dem OP-Tisch, pardon, der Werkstattbühne und war schon weitestgehend auseinandergenommen. Endlich hatte man sich entschlossen: Der Zylinderkopf soll runter! Um die Sterilität der OP nicht zu gefährden, bin ich nicht geblieben, aber interessant war ein Blick auf die bereits ausgebaute (brandneue CR9EB) Zündkerze: Abgesehen davon, daß das Kerzenbild schwarz war (diese Kerze ist noch nie in ihrem kurzen Leben auch nur annähernd auf Betriebstemperatur gekommen), war die Kerze ...... nass, zumindestens sah sie feucht aus, und es roch NICHT nach Benzin oder Öl. Ja, was kann denn das sein? Wie ist der Brennwert von Wasser? Hat der Satelis eine Zylinderinnenkühlung mit H2O :54: ?

In ein paar Tagen weiß man mehr.

Klausi100
16.03.2009, 19:42
Hallo Namensvetter
Versteh nicht wie Du so lustig sein kannst-wenn dein 2 Ich gerade auf OP Tisch liegt. Ich würde durch drehen-wenn die Ärzte nicht genau die Krankheit bekämpfen könnten.
Ich wäre nicht so vergnügt- oder hast Du schon mit dem 2 Ich abgeschlossen? Hoffentlich nicht.
Viel Glück und denk viel an ihn, das spürt er.
Gruß vom Namensvetter aus der Hauptstadt ( Berlin West ):puter_3:

joergs62
16.03.2009, 20:38
Hallo Klaus (und Klaus - aber mehr an Klaus) :26:

ich sehe es mit dem gleichen (Galgen-)Humor wie du (und schon sehen Klaus's, wer gemeint ist :confused: ... denn durchdrehen hilft auch nicht weiter!)

Im Gegensatz zu dir konnte ich am Samstag meinen Sat "zu-Ende-operiert" abholen (ob genesen wird die Zeit zeigen). Aber der Reihe nach:
Mein :) hatte bereits am Donnerstag meinen Sat "fertig" und eine erste Probefahrt gemacht. Dann musste mein Sat draußen(!) bei einigen Minusgraden übernachten. Freitag Morgen tadelloser Start und kleine Probefahrt. Danach hat mich mein :) angerufen um mir mitzuteilen, dass ich meinen Sat abholen könne. Das habe ich dann allerdings erst am Samstag machen können.
Danach bin ich ca. 10km gefahren, 30 Minuten einkaufen, starten und ca. 12km gefahren. Wieder ca. 30 Minuten warten und dann 45km gefahren. Erneut ca. 2 Std. warten und nochmals 45km gefahren. Der Roller startete jedesmal bei der ersten Umdrehung. Meine Spannung wuchs - wie würde der Roller am Sonntag starten?
Am Sonntag - mein Sat. stand jetzt ca. 19 Std., was die Zeitspanne bei er zuletzt Probleme machte deutlich übertrifft - startete ich meinen Roller und er sprang sofort an!
Danach bin ich ca. 100km gefahren und habe ihn gegen 15:00 Uhr wieder in "seine" Garage gestellt. Und als ich heute morgen mit ihm zur Arbeit gefahren bin sprang er ebenfalls sofort an, auch mittags (ich gönne mir den Luxus mittags zu Hause zu dinnieren) und auch heute Abend!
Mittags war ich noch bei meinem Freundlichen und erzählte ihm von diesem "Erfolg" - er war einerseits enorm erleichtert, andererseits glaubt er selbst noch nicht so recht an die Zylinderkopfdichtung als tatsächliche Ursache.
Als ich am Wegfahren von ihm war, kam gerade der andere sein 2.Problem - ebenfalls Zylinderkopfdichtung erneuert - von einer Probefahrt. (Auch dieser Roller wurde im Herbst 2007 zugelassen, der Kilometerzähler zeigte 7.100km - Zufall????????????????)
Momentan bin ich ernsthaft am Überlegen, ob ich mir nicht das passende Werkzeug für eine "Trockenlegung" der Zündkerze mit ins Bordwerkzeug lege - nur so zur Beruhigung - denn gemäß Murphey ist dies der beste Schutz, dass so etwas nicht wieder passiert...

Und das unerklärlich einfache "in-den-Begrenzer-fahren" hängt vielleicht mit ziemlich abgefahrenen Hinterreifen und 8.000km auf dem Antriebsriemen, oder... oder... oder... zusammen.

Ich bin mir irgendwie sicher, wir werden in Kontakt bleiben - mindestens! per Forum.

dl2qb
18.03.2009, 18:07
Ist schon war, mich zu grämen, hat keinen Zweck, irgendwie bin ich über den Zustand des Ärgerns auch schon hinaus, es würde nichts ändern oder beschleunigen. Bin mal gespannt, ob die OP an meinem 2.Ich (sehr schönes Bild) genauso erfolgreich sein wird wie bei Deinem Gefährt. Kann mir gut vorstellen, daß ich auch ein paar Wochen brauchen werde, bis mein erschüttertes Vertrauen in die Technik wieder voll hergestellt ist. Sicher werde ich auch bei jedem neuen Startversuch ein klein wenig Herzklopfen haben und darauf lauschen, ob er erfolgreich ist.

Was die leicht verminderte Höchstgeschwindigkeit bzw. das leicht nach oben verschobene Drezahlniveau angeht, denke ich, daß es der Antriebsriemen ist, an den Hinterreifen glaube ich nicht so recht. In etwa 1100km steht die 10 000er Inspektion an, wo der Riemen sowieso gewechselt wird, anschließend werde ich wissen, ob es das war oder nicht.

joergs62
18.03.2009, 20:23
Hallo Klaus (der Klaus, der in Köln wohnt),

ich denke, dass mein Vertrauen erst wiederkehrt, wenn ich deutlich die 15.000km-Marke überschritten habe, ohne dass dieses Problem erneut auftrat - und so um die 15.000km-Marke werde ich bestimmt etwas nervöser werden ...

Was die leicht verminderte Höchstgeschwindigkeit bzw. das leicht nach oben verschobene Drezahlniveau angeht, denke ich, dass du recht hast! Ist bestimmt der Punkt, der den größten Einfluß hat (habe ich mit meinem :) diesbezüglich auch schon diskutiert) - aber mein Hinterreifen hat bereits 7mm-8mm Profil irgendwo unterwegs verloren, was auch 5% Höchstgeschwindigkeitsverlust bedeutet. Und da mein Hinterreifen bestimmt nicht noch 1.900km bis zur 10.000er-Inspektion durchhält, werde ich wahrscheinlich diese Inspektion - und somit den Antriebsriemenwechsel - vorziehen.

dl2qb
24.03.2009, 18:11
So, heute war der grosse Tag, heute morgen schon bei meinem Routinebesuch in der Werkstatt sagte man mir, man wolle nur noch einmal probefahren (hat man dann doch nicht gemacht) und heute Nachmittag könnte ich meinen Satelis wieder abholen. Kurz nach 17 Uhr war der grosse Moment, auf den ich 30 Tage (!) warten musste, gekommen: Der Meister steckte den Zündschlüssel ins Schloss, drehte ihn und .... diesmal machte es nicht mehr wie schon einmal nur "orgel ... orgel ... orgel ..." sondern kernig "Brumm ... brumm ... brumm" , der Hobel sprang wie früher auch innerhalb weniger Anlasserumdrehungen an, alles in Ordnung und Dank der ebenfalls gewechselten Auspuffkrümmerdichtung so leise wie schon seit Monaten nicht mehr. Zahlen musste ich nur 1 l Öl und ein Ölfilter, zusammen 20 €.

Es war ganz eindeutig die Zylinderkopfdichtung, es kann kein Zweifel bestehen. Ich habe mir die alte Dichtung einmal zeigen lassen. Offen gestanden hatte ich mir eine Zylindekopfdichtung irgendwie wie jede andere Dichtung auch vorgestellt, ein Stück flaches Material aus einem elastischen, aber thermisch belastbaren Stoff mit vielen Löchern drin, halt so eben wie ich Rohrleitungsdichtungen aus meiner Firma (ich habe in einer Raffinerie in der Meß- und Regeltechnik gearbeitet) kannte. Auch dort gibt es manchmal etliche hundert Grad C und etliche bar Druck abzudichten. Die Zylinderkopfdichtung meines Satelis sah aber ganz anders aus: Sie bestand aus einer relativ dünnen silbrig-metallischen Trägerfolie, die beidseitig von einem schwarzen elastischen Überzug bedeckt war. Bei meiner ausgebauten Dichtung waren auf einer Seite zwischen den 5 oder 6 Wasserkanalbohrungen und dem großen Loch für den Zylinder kein schwarzes Material mehr vorhanden, sondern der metallische Träger schimmerte großflächig durch, auf der anderen Seite der Dichtung war das nur zwischen einem oder zwei der Wasserkanalbohrungen und dem Zylinder. Es ist für mich jetzt schlecht zu sagen, welche Beschädigungen an der Dichtung schon in eingebautem Zustand vorhanden waren und was beim Ablösen der Dichtung von Zylinder und Zylinderkopf entstanden ist, ich denke aber, daß vorgeschädigte Stellen sich leichter vom metallischen Trägermaterial lösen werden als gesunde Stücke. Feine Risse oder Kanäle waren nach dem Ausbau der Dichtung auf dieser aber nicht mehr auszumachen bzw. zu identifizieren.

Jetzt heißt es wieder Vertrauen fassen, daß diese Reparatur dauerhaft ist und der Fehler nicht irgendwann wieder auftritt. Es war eine Woche Fehlersuche durch die Werkstatt, dann zwei Wochen Überredung, doch den Zylinderkopf abzumachen und abschließend eine Woche eigentliche Reparaturzeit.

Ich danke noch einmal allen, die sich mit gleichem oder sehr ähnlichen Fehlerbild auf meine Anfrage hin gemeldet haben und den Tip mit der Zylinderkopfdichtung gaben. Ehrlich gesagt, war ich von dieser Fehlerursache anfangs nicht recht überzeugt, was sich aber dann im Laufe der Diskussion hier schnell geändert hat. In diesem Fall hat das Forum mir echt etwas gebracht.

Interessant auch, daß fast alle hier gemeldeten Fälle aus einem zeitlich relativ engen Produktionszeitraum im Herbst 2007 stammen und auch nach sehr ähnlicher Zeit bzw. Laufleistung auftraten. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt wie beispielsweise: "Ein Materialproblem beim Zulieferer?" Einzig und allein positiv war nur, daß der Fehler bei allen während der Gewährleistungsphase aufrat, sonst wäre es teuer geworden.

joergs62
01.04.2009, 23:01
Hallo Klaus,

seit der Reparatur fahre ich wieder täglich mit meinem Roller zur Arbeit (mindestens). Das Anspringen meines Rollers ist so, als hätte es nie ein Problem damit gegeben. Aus dem "Nicht-Vorhanden-Sein" weiterer Posts von dir schliesse ich, dass auch bei dir alles in Ordnung zu sein scheint.

Andererseits läßt mir das Fehlen von Beschwerden gleichen Problems weiterer Forumsmitglieder keine Ruhe. Wenn nur gaaaanz Wenige (im Vergleich zu den satten Absatzahlen von Peugeot) das gleiche Problem haben oder hatten, was haben wir dann gemeinsam?????????????????????

Wir beide haben nicht nur vergleichbares Baujahr und vergleichbare km-Leistung, auch ich (bzw. mein Roller) habe (hat) einen Verbrauch von 4,0 l/100km und (meistens) darüber. Ich fahre mit meinem Roller ca. 7km jeweils 4 mal täglich. Wie sieht dein "typisches" Roller-Benutzen aus????????

Raltelis
02.04.2009, 07:46
Zum Glück war das Kopfdichtungsleck oberhalb der Kerze und hat so Startprobleme verursacht. Anderenfalls hätte man vielleicht den Defekt erst viel später bemerkt. Dann wäre es sehr teuer geworden (Garantiezeit abgelaufen)

Prima das eure Roller wieder fit sind. Tolle Berichte.