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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Batterie entlädt sich



conri
08.11.2018, 12:02
Hallo,

ich fahre einen Citystar 125 und bin sehr zufrieden.

Allerdings entlädt sich die neue Batterie seit einiger Zeit sehr schnell - quasi über Nacht oder noch schneller.

Gestern startete der Roller, nachdem ich die Batterie über Nacht am Ladegerät hatte.
Dann fuhr ich damit längere Zeit. Er startete nach kurzer Standzeit noch 2x. Beim dritten mal nicht mehr.

Also Roller stehen lassen, Batterie ausgebaut, über Nacht erneut geladen und die Kiste startet wieder. Rund 20min Fahrtzeit bis nach Hause. Kurze Standzeit (1h) später:Roller springt nicht mehr an.

Ich habe folgende Spannungen gemessen:
Spannung nach Fahrt ohne Verbraucher: 13,3V
Spannung nach Fahrt angeschlossen am Bordnetz (Zündung aus): 12,4V
Spannung nach Aufladen ohne Einbau der Batterie: 13,7V
Spannung nach Aufladen eingebaut, Zündung aus: 13,3V
Spannung nach Aufladen eingebaut, Zündung an: 12,5V

Die Kiste startete dann wieder nicht.
Man hört den Anlassen drehen, aber die Kiste springt nicht an.

Hat jemand eine Idee, was das Problem sein könnte?
Danke :)

Es handelt sich um eine Gelbatterie, 12Ah.

Grüße, Richard.

cs200peter
08.11.2018, 13:01
Hallo,

habe ich gerade auch bei meinem Citystar 200i durch.

Nach 5 Jahren war die Batterie immer schnell leer und musste von außen (Bordsteckdose) geladen werden.
Dazu leuchtete nach dem Starten die Batterieanzeige im Cockpit auf.

Was hat geholfen?

Eine neue Batterie, die alte originale Werksbatterie hatte einen Schuss weg.
Es fehlte Wasser in den Zellen, aber die Batterie war endgültig hin, auch nachdem ich Dest. Wasser aufgefüllt hatte.
Hatte keine Kapazität mehr. Wahrscheinlich eine Zelle von den Sechsen defekt.

Also musste eine neue her.

Die Yuasa-Batterie kostet aber um die 50 - 70.-€ im Zubehörhandel.

Ich habe dann eine von POLO genommen, deren Hausmarke für 36.-€ + Batteriesäure für 5.-€.

Funktioniert nun wieder. Die billige Batterie geht auch. Ist aber eine normale Säurebatterie, keine Gel.


Zur Batterie vom Citystar selber:

Steht die Kiste mal so am Stück und wird nicht gefahren, dann hänge ich immer wieder mal dann nach spätestens 4 Wochen ans Batterieladegerät.
Habe mir da mal so ein ganz einfaches von Louis besorgt mit Zigaretten-STecker und stöpsle es dann an der Bordsteckdose an.
Ist die Batterie voll geladen dann schaltet es automatisch ab.


Grüßle

cs200peter

PETER 2
08.11.2018, 19:42
Hallo Richard

Habe auch mal gedacht , mit ner Gelbatterie wärs was besonderes , Fazit , nix wars .
Nach anderthalb Jahren die selben Symtome wie bei dir .
Batterie für sehr viel weniger Geld ( Bleibatterie mit sep. Säurepack ) gekauft, eingebaut und gut iss .
Probiers mal , bei mir wars das . Gel , nie wieder...
Die Gelbatterie hatte im Net ca 60 EURO gekostet , die Bleibatterie noch keine 30 Euros , dafür einmal im Jahr Wasser gucken , 5 Min.....

LG Peter

conri
13.11.2018, 09:55
Vielen Dank für eure Antworten.

Ich habe die Batterie vorsichtshalber getauscht (nun wieder einfache Säure zum Nachfüllen). Leider keine Änderung der Symptome.
Ferner habe ich heute versucht mögliche Verlustströme zu finden. Amperemeter in Reihe mit der Batterie geschaltet und geschaut, was da so fließt. Leider nix. "Leider" deshalb, weil ich dann vermute, dass ich nicht richtig gemessen habe. Denn ein bisschen Strom wird ja sicherlich fließen - die Wegfahrsperrenlampe blinkt ja mal mindestens...

Jetzt suche ich nach einer vertrauenswürdigen Werkstatt... mein Händler ist zZ leider voll ausgebucht... naja... schauen wir mal...

Danke nochmal.
Viele Grüße, Richard.

cs200peter
13.11.2018, 20:30
Vielleicht mal prüfen ob die Lichtmaschine lädt?

So ein Elektrik-Fehler ist immer eine Teufelssache, wünscht man niemanden...

Kabelverbindungen prüfen ob alles fest ist.

Oder ob was locker, abvibriert wäre...




Grüßle

cs200peter

conri
18.11.2018, 15:58
Hi,

es gibt Neuigkeiten.
Die Lichtmaschine funktioniert - läuft der Motor liegen ca. 14,4V an der Batterie an.

Zusammen mit einem erfahrenen Elektromenschen habe ich heute die Ruhestromaufnahme überprüft. Wir konnten feststellen, dass an zwei Sicherungen eine hohe Stromaufnahme anliegt.
F2 und F4

F2: u.a. Wegfahrsperre, Zündspule, Einspritzrechner und Lambdasonde
F4: Lichtrelais und Cockpit

Stromaufnahme gesamt: zw. 2 und 5 Milliampere
Nach Entfernung der zwei Sicherungen fällt die Stromaufnahme quasi auf 0.

Fragen dazu:
- Wo findet man die Wegfahrsperre?
- Hat jemand Ideen, was die Ursache für die hohe Ruhestromaufnahme sein könnte?
- Hat jemand einen Schaltplan vom Citystar 125 LC?

Alle Infos und Hinweise herzlich willkommen. Danke.


Wer - wie ich - keine Ahnung hat, wie man die Ruhestromaufnahme misst: ich habe heute zugeguckt. Batterie nur mit dem Plus-Pol ans Bordnetz anschließen (also Minuspol abschrauben). Multimeter: eine Messspitze an den Minuspol der Batterie, die andere an ein Metallteil im Rahmen (welcher ja als Masse benutzt wird).
Dadurch hat man den Stromkreis geschlossen: vom Pluspol der Batterie durch das gesamte Netz und über die Messspitze, durch das Multimeter an den Minuspol der Batterie.
Anschließend unter ständiger Beobachtung der Stromaufnahme am Multimeter die Sicherungen nacheinander entfernen. Sobald die Stromaufnahme deutlich abfällt, hat man den Stromkreis lokalisiert, in dem eine hohe Aufnahme anliegt.
Hinweise: alle Sicherungen/Stromkreise testen (falls mehrere Verbraucher Probleme machen), Multimeter erst auf maximalen Strom-Messbereich stellen und dann den Messbereich schrittweise runter schalten, bis eine brauchbare Anzeige kommt (sonst kann das Multimeter ggf. beschädigt werden).

Sorry, wenn sich jetzt einige totlachen, weil ich Grundwissen beschreibe :D Aber für mich ist das Neuland und vielleicht hilft es ja mal jemanden ;)

Danke euch.

Viele Grüße, Richard.

cs200peter
18.11.2018, 20:07
Da lacht dich keiner hier aus, nicht viele haben Elektrik-Grundwissen..., glaube mir.

Rick
19.11.2018, 01:11
Moin Richard!

Tolle Beschreibung, danke dafür. Bei mir liegt zwar („toi, toi, toi!“) nichts dergleichen an, war aber interessant zu lesen.

Und von den aktiven Forumsmitgliedern lacht bestimmt niemand. Wenn andere das tun wollen – sollen sie doch. Foren wie dieses richten sich an Laien, da sind Beiträge wie Deiner gefragt.

Gerne mehr davon!

Grüße
Rick

Kubi
19.11.2018, 06:59
Das Messen ist ja gut und schön, aber wie kann ich beurteilen, ob 3 oder 5 mA viel sind, oder nicht doch normal. Gibt es irgendwo Ruhestromtabellen für die einzelnen Schaltkreise?

Glückspirat
19.11.2018, 08:10
Maximaler Verbrauch Ruhestrom. Dabei handelt es sich aber nur um Anhaltspunkte.

Cockpit 2.5 mA
Alarm 2 mA
Einspritzrechner 0.5 mA
Fernbedienung des Sitzes 0.1 mA

conri
19.11.2018, 11:41
Danke für die Info.
Falls jemand noch Ideen hat, was ich noch machen kann, dann gerne her damit. Meine Wahlwerkstatt ist zZ nicht verfügbar :(
Danke und viele Grüße, Richard.

conri
22.11.2018, 13:16
Update:
Der Elektriker-Bekannte empfahl folgende Vorgehensweise:
Geladene Batterie anschließen und die Spannung über einen längeren Zeitraum (einige Stunden) messen. Sinkt die Spannung merklich?
Anschließend den Roller anlassen, wieder ausmachen und dann über einen längeren Zeitraum die Spannung beobachten. Sinkt die Spannung merklich?
Danach das ganze (mit ggf. frisch geladener Batterie) wiederholen und dabei eine der verdächtigen Sicherungen ziehen. Wieder beobachten. Sinkt die Spannung merklich?
Und so weiter...

Er sagte, es könne sein, dass das Problem erst kommt, wenn der Roller lief. Da könnte ein Relais nicht richtig schließen oder so...

Denn der gemessene Ruhestrom alleine kann nicht das Problem sein. Die Kapazität der Batterie würde diesen Strom lange aushalten können.

Die erste Prüfung (einfach Batterie anklemmen und beobachten) ergab: quasi kein Spannungsabfall über 6h.
Ich führe diese Langzeitbeobachtung weiter durch und melde mich nach Abschluss.

Viele Grüße, Richard

cs200peter
22.11.2018, 15:17
Danke für den Zwischenbericht.

Ich hoffe der Fehler findet sich bald - echt nervig ein Kupferwurm.


Offtopic:

Ein Bekannter hatte auch bei seinem Fiat Panda eine leere Batterie.
Aufgeladen und einen Tag später war sie wieder leer.
Haben ewig gesucht.
Am Schluß war es die Hupe, die dauerhaft Saft gezogen hat. Hupe abgeklemmt und die Batterie hielt wieder ewig.
Lösung war dann eine neue Hupe zu montieren. Und der Spuk war vorbei.


Hoffentlich ist es bei Dir auch nur irgendeine Kleinigkeit und die Kiste rennt bald wieder.

Grüßle

cs200peter

conri
25.11.2018, 03:32
Update:
Mit Hilfe eines anderen Forums konnte als verdächtiger Verursacher der Regler für die Batterieladung ermittelt werden.
Im Leerlauf liegen an der Batterie 14,26V an, bei Vollgas 14,35V.
Die Leerlaufspannung soll vermutlich zu hoch sein...

Hat jemand die typischen Messwerte für den Citystar 125?
Ich würde als nächsten den Regler per Widerstandsmessung prüfen, bräuchte aber die „normalen“ Messwerte...
Evt weiß die jemand oder jemand könnte an seinem normal funktionierenden Roller mal messen...?

Danke.

Viele Grüße, Richard.

conri
26.11.2018, 14:28
Nochmal die Frage in die Runde:
hat jemand die von Peugeot vorgegebenen Werte für die Ladungsspannung, Leerlaufspannung usw.? Widerstand des Reglers?

Falls nicht: mag jemand mal mit seinem Citystar 125 folgende Messungen durchführen:
1. Spannung an der Batterie im Leerlauf
2. Spannung an der Batterie bei Vollgas (also aufbocken und im Stand Vollgas)

Wäre super hilfreich :) Danke :)

Viele Grüße, Richard.

conri
01.12.2018, 11:43
Update:
Ich habe mir heute ein einfaches Voltmeter für die Bordsteckdose gebastelt. Damit wollte ich während der Fahrt die Spannung überwachen.
Nun stelle ich fest: die Bordsteckdose funktioniert nicht mehr. Keine Spannung zu messen :(

Kann dieser Schaden ggf. für die Schnellentladung verantwortlich sein?
Und wie kommt man an die Innereien der Bordsteckdose beim Citystar? Was muss ich wie entfernen?
Die Scheinwerfer habe ich schon freilegen können... was muss noch runter, damit ich an die Steckdose komme?

Wenn da jemand Infos hätte, wäre ich sehr dankbar :)

Danke und viele Grüße, Richard

conri
01.12.2018, 12:24
Update:
Nein, die Steckdose tat deswegen nicht mehr, weil ich gestern beim Rumspielen mit dem Bauvoltmeter einen Kurzen verursachte und die Sicherung einsprang... :(

Ich teste dann mal die Ladespannung während der Fahrt...

An die Steckdose kommt man, wenn man den linken Scheinwerfer abbaut.

conri
01.12.2018, 12:50
So, als Info für andere Interessierte:
nach einer kurzen Ausfahrt mit Voltmeter an der Bordsteckdose kenne ich nun die für meinen Roller typischen Werte:
- Leerlaufspannung: 13,0V
- Ladespannung (egal, ob viel Gas oder wenig): 14,2V

So sollte es wohl sein, richtig?

Grüße, Richard