Bremssystem Defekt?!

Hallo zusammen :),

Ich habe vor kurzem eine neue Kupplung , Riemen, Bremsbeläge usw. verbaut, und diverse Probefahrten unternommen, bin natürlich auch mehr als sonst mit meinem Roller gefahren :)

Es ist ein bisschen doof zu beschreiben, aber man bremst schließlich nicht immer voll, sondern wenn die Straßen frei sind, und eine Ampel in einiger Entfernung Rot zeigt, gehe ich zumindest einfach nur vom Gas.... So auch heute! .... dabei viel mir auf, dass es bei ca. Schrittgeschwindigkeit sehr stark anfängt zu Ruckeln... (Wie wen man mit dem Bremshebel "Spielt") ....

Beim einfachen drehen des Hinterrades, blieb auch dieses ruckartig stehen.....

Also: Bremsbeläge ausgebaut , alles nochmals gereinigt und es klappte....2 mal gebremst und wieder die selben Probleme....


Meine Vermutungen : Luft im System durch evt undichte Leitungen?

Oder aber: Bremszangen hinüber;) da mir das so vorkommt, das die Bremse zwar "packt" aber nicht wieder richtig zurück geht und somit schleift bzw sehr stark abnutzt und ab und an blockiert.

(Die alten beläge waren vorne extrem stark abgefahren hinten im vergleich nicht, obwohl beide zeitgleich getauscht wurden, nochdazu war die linke seite (Fahrtrichtung) stärker abgenutz wie die rechte...)

Wäre es theoretisch denkbar das der ganze bremssattel nach 44tsd km einfach mal hinüber ist ;) oder gibts einen einfachen (und evt kostengünstigeren:rolleyes: ) Vorschlag von einem Erfahrenem Mitglied :)?


Vielen Dank im Vorraus! :)

Hallo Paddy.

Das hört sich alles mysteriös an.

Zu deinen Vermutungen:
Wenn Luft im System wäre, würdest du sehr "schwammig" bremsen, wenn bremsen in dem Sinn überhaupt noch möglich ist. Damit meine ich, dass du keinen eindeutigen Druckpunkt mehr hast. Sprich, du greifst mehr oder weniger ins Leere, ohne dabei die gewohnte Bremswirkung zu erwirken.

Die Wege, die ein Bremszylinder im Laufe der Jahre zurücklegt, sind so minimal, dass sich mit Sicherheit nichts abnutzt. Es reibt ja noch nicht einmal "Metall auf Metall". Es ist ja noch ein Dichtring dazwischen.

Dass du unterschiedlich abgenutzt Beläge hast, kommt daher, dass die jeweiligen Bremskolben unterschiedlich stark verschmutzt sind. Wenn der Unterschied zu den Belägen zu groß ist, nimm die Kolben komplett heraus und reinige die Mantelflächen. Das ist im Übrigen ganz leicht, wie ich selber feststellen musste: Einfach die Beläge raus nehmen und pumpen. Wenn du genug Flüssigkeit im Behälter hast, fällt dir schon ein Kolben raus. Den anderen solltest du dann mit den Fingern raus ziehen können.
Das könnte evtl. die Lösung für dein Problem sein. Danach musst du allerdings das System gewissenhaft entlüften. Das dürfte ein recht kostengünstiger Versuch sein.
Das Problem hatte ich hinten auch, dass ein Kolben so fest war, dass die Scheibe zum Teil blau angelaufen war. Kolben raus genommen, gereinigt, neue Beläge und fertig war ich damit. Aber ein Stottern hatte ich zuvor nicht...

Es ist im Übrigen normal, dass ich Beläge vorne schneller abnutzen ans hinten. Die Bremskraftverteilung ist ja auch ca. 80% vorne und 20 % auf dem Hinterrad.

Beste Grüße
Bastian

Hallo Bastian,

Danke! Für den Tipp, werde es bei Gelegenheit versuchen :) Das Problem ist das (zumindest vorne) Der Kolben garnichtmehr anschlägt und bomben fest sitzt, er lässt sich weder raus, noch zurück bewegen. Muss ich in dem Fall die Bremszange evt. Komplett zerlegen ?

Das die Bremskraft so unterschiedlich Stark verteilt ist wusste ich garnicht, wieder was gelernt :)

Ich habe es auf 2 Arten geschafft:

Zuerst die Einfachere (Sattel muss nicht demontiert werden):
Felge lösen, damit du den Bremssattel von der Scheibe kriegst, Beläge raus nehmen und den beweglichen Kolben hinein drücken. Bei mir ging das ganz gut, indem ich 2 alte Beläge eingebaut hatte und diese dann mit Schraubendreher vorsichtig hinein gehebelt hatte.
Den beweglichen Kolben, der ja jetzt versenkt sein sollte, mit einem alten Belag und einer kleinen Schraubzwinge fixieren. Wenn du jetzt bremst, also pumpst, sollte die Kraft ausreichend sein, um den klemmenden Kolben herausgedrückt zu bekommen. Achte darauf, dass der Behälter für die Bremsflüssigkeit beim Zurückdrücken nicht überläuft.

Die aufwendigere Methode:
Du öffnest den Sattel. Dann nimmst du ein Stück Holz, Alu, Kupfer, Messing (Hauptsache weicher als der Kolben) als Meißel und bearbeitest vorsichtig mit einem Hammer den Kolben. Irgendwann löst sich dieser und du könntest ihn mit ganz wenig Kraft in den Sattel drücken. Vielleicht kannste ihn dann sogar mit den Fingern raus ziehen.
Ansonsten zusammenbauen, entlüften und nach Methode 1 verfahren ;)

Viel Erfolg!

So, hatte heute noch Zeit :) und somit den Sattel vorn auseinander genommen ;) ... Morgen noch entlüften und hoffen das alles klappt :) ! ... Das Problem mit dem "Ruckeln" kam wie ich feststellen musste jedoch nicht von der Zange oder den Belägen ;) Die Hintere Scheibenbremse war verzogen ;) So kanns natürlich nicht klappen:p:rolleyes: