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Thema: Elystar 50 Adv. startet nicht.

  1. #1
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    Frage Elystar 50 Adv. startet nicht.

    Hallo zusammen,

    mein Name ist Thomas, komme aus Südbaden und bin auf dem Weg ins beste Alter. Vor Jahren habe ich hier schon einmal nach Lösungen für ein TSDI Problem gesucht. Der TSDI steht jetzt seit längerer Zeit rum und will nicht mehr.

    Jetzt will aber leider auch unsere Ely 50 Advantage (Vergaser) nicht mehr. In Ermangelung vernünftiger Werkstätten muss ich leider selber ran. Es wäre einfach zu schade um den Roller. Deswegen wollen wir auch keinen neuen kaufen.

    Zur Vorgeschichte.
    Der Roller macht schon länger "Probleme". Er startet gut, läuft auch gut bis er warm ist. Nach ca. 10km will er aber an der Ampel nicht weg. Hat bisher nicht sonderlich gestört da sowieso nach 10-12km die Fahrt zuende ist. Bei Vollast teilweise komisches Ruckeln. Als würde jemand kurz am Hinterrad festhalten. Ich habe dann den Riemen und die Rollen erneuert. Lief danach besser, das "Ruckeln" war weg. Der Tausch fand bei 18.000km statt. Der Roller ist jetzt 8 Jahre alt.

    Vorletze Woche dann das Ende. Roller fängt bei Vollast wieder an zu Ruckeln verliert nach weiteren 100m Leistung, geht an einer Steigung bei Vollgas aus. Danach war es nicht mehr möglich den Roller zu starten. Auch nicht mit neuer Kerze. Der Roller läßt sich gar nicht mehr starten.

    Bisher wurde folgendes Versucht: (18.500km, 8 Jahre alt)
    - Neue Zündkerze
    - Neuer Zündkerzenstecker mit Kabel und Zündspule. Alte Zündspule hatte primär 0,3Ohm, sekundär 40-50kOhm.
    - Zündfunke nach Tausch geprüft - i.O.
    - Roller zerlegt, kompletten Kabelbaum geprüft, Steckverbindungen gereinigt und Kontaktspray.
    - Ölpumpe macht Geräusche, sollte i.O. sein, Schlauch ist gefüllt.
    - Unterduckbenzinhahn geprüft - i.O.
    - Benzinschläuche geprüft, schadhafte Stelle am Ansaugstutzen beseitigt (Riss im Schlauch).
    - Membranblock ausgebaut, neuen eingebaut. Beim alten war die Gummierung Membranseitig verschlissen.
    - Vergaser gereinigt mit Bremsenreiniger. War aber innen sauber.

    - Kompression getestet: Mit Messgerät 0 Bar. Mit Daumen laues Lüftchen (Gegenprüfung ob Instrument ok).

    Jetzt stehe ich etwas auf dem Schlauch. Mir fehlt einfach die Erfahrung und Wissen. Mir ist klar, wie ein 2-Takt Motor funktioniert aber die Praxis fehlt einfach ganz.

    Was bedeutet mein Messergebnis und was kann ich daraus überhaupt ableiten?
    Meinem Verständnis nach messe ich mit dem Kompressionstester nur den Verdichtungstakt oberhalb des Kolbens. Was bedeuten würde ich kann darauf schließen, dass die Kolbenringe, der Kolben oder die Laufbahn hin sind. Zusätzlich die Kopfdichtung. Ich kann so aber nicht feststellen, dass die Kurbelwellensimmeringe undicht sind. Membranblock schließe ich mal aus, der ist dicht.

    Ist das so richtig? Oder habe ich da einen Denkfehler?

    Beste Grüße aus Südbaden
    Thomas

  2. #2
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    Hallo nochmal,

    ich denke die Ursache ist klar. Nächstes Mal teste ich gleich ob überhaupt Kompression vorhanden ist ;-)

    IMG_0204.jpg

    Was ist nun zu tun? Wie ist die beste Vorgehensweise? Bekommt man die fehlenden Teile irgendwie aus dem Kurbelgehäuse oder muss man den ganzen Block zerlegen?

    Zu tauschen ist, denke ich:
    - Kolben mit Ringen
    - Zylinder
    - Kopfdichtung
    - Fußdichtung
    - Nadellager
    - Dichtung Auspuffkrümmer.

    Habe ich etwas vergessen?
    Geändert von Lefty (06.07.2014 um 18:50 Uhr)

  3. #3
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    Es ist alles dabei was notwendig ist.
    Gruß
    Glückspirat
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    UNTERWEGS IM ZEICHEN DES LÖWEN
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    Nicht vergessen !! Modifikationen am Fahrzeug wie Drosseln entfernen, größere Zylinder etc. sind illegal. Veränderte Fahrzeuge dürfen nur mehr auf privaten Grundstücken oder Rennstrecken verwendet werden. Für die Verwendung auf öffentlichen Grund muß der Scooter erneut der Behörde vorgeführt werden.
    ---------------
    Ist dir eigentlich bewußt, dass in modernen Fahrzeugen, das gesamte Wissen der Menscheit verbaut ist?

  4. #4
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    Hallo Glückspirat,

    danke für die schnelle Antwort. Was meinst Du? Reicht es aus (mit Unsicherheiten, das ist klar) das Kurbelgehäuse mit einem Magnetheber o.Ä. so gut es geht zu reinigen oder muss ich den Block zerlegen?

  5. #5
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    Als die sicherste Methode ist zerlegen. Ausspülen und ausblasen finde ich persönlich nicht optimal.
    Gruß
    Glückspirat
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  6. #6
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    Teile sind bestellt. Ich berichte (diesmal wirklich)...

    Ich habe mich entschieden es - wenn schon - dann richtig zu machen. Das erste Hindernis ist schon mal eine runde Schraube am Bremssattel hinten. Aber die kriege ich schon klein.
    Geändert von Lefty (08.07.2014 um 23:52 Uhr)

  7. #7
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    Wenn du den Motor schon zerlegst, nimm auch neue Lager zur Hand, da du diese beim Spalten des Blocks stark belastest. Nach 18.000km kann man die sowieso mal wechseln.
    Zusätzlich brauchst du dann noch neue Simmerringe und eine neue Dichtung zwischen den Blockhälften.

  8. #8
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    Hallo SnaxX,
    danke für den Hinweis. Die ersten Teile sind heute angekommen. Zylinder mit Kolben und Dichtungen. Die Dichtungen machen mir keinen guten Eindruck. Ziemlich verbogen. Gut, dass ich noch ein komplettes Abdichtkit bestellt habe. Dachte mir sowas schon.

    Lager von NTN mit Simmerringen sind heute auch gekommen. Den Rest schau ich mir dann an wenn ich das erst mal offen habe. SKF Lager gab es leider nur als Polyamid Variante.
    Vorerst hindert mich ein runder Innensechskant am Bremsblock. Man zahlt sein Lehrgeld wenn man selber schraubt. Bin schon gespannt was so eine Spiralnuss wirklich taugt.
    Geändert von Lefty (09.07.2014 um 20:35 Uhr)

  9. #9
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    So, um einiges an Werkzeug, Ersatzteilen und vor allem Erfahrungen reicher habe ich noch ein Frage die ich durch Suchen nicht selbst beantworten konnte.

    Der Motor liegt mittlerweile auf dem Tisch und harrt wieder einmal der Lieferung von nicht vorhandenem Werkzeug (Polradabzieher).

    Ich habe jetzt schon zwei Mal Morgens Öl an einer Stelle am Motor gefunden. Ich vermute mal, es handelt sich um Getriebeöl (Siehe Bild).

    Ist das normal, dass sich an dieser Stelle eine nicht verschlossene Öffnung befindet aus der Öl austritt? Unter dem Öl auf dem Bild ist an der Stelle der halbkreisförmigen Biegung ein Loch. Dort scheint es auszutreten. Eingebaut befindet sich das radseitig am Motorblock etwas oberhalb der Bremsleitung.

    Ist dieses Loch normalerweise Verschlossen? Reicht es etwas Getriebeöl nachzufüllen nachdem der Motor fertig ist?

    IMG_0209.JPG
    Geändert von Lefty (19.07.2014 um 10:45 Uhr)

  10. #10
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    Standard Zwischenstand

    Hallo zusammen,

    nachdem das letzte Zwischenfazit leider im digitalen Nirwana verschwunden ist, versuche ich nochmal den bisherigen Stand zusammenzufassen. Man möge den länglichen Text entschuldigen.

    Der Motor wurde komplett zerlegt. Keine einfache Aufgabe für einen kompletten Laien. Eigentlich gab es an jeder Stelle "Probleme" die mit entsprechender Erfahrung leicht zu meistern sind, Laien aber vor das Problem stellen Zeit aufzuwenden um das fehlende Wissen nachzuholen.

    Los ging es mit dem Ausbau des Motors. Einfach wenn man sich einfach denkt, dass man das schon schafft. Vergaser abmontieren und irgendwo am Rahmen festkleben. Kabel lösen und sichern. Hinterrad abbauen entweder 9er Innensechskant oder 14er Nuss. Bremssattel abbauen. Die Schrauben gingen dabei drauf. Ungeeignetes Werkzeug und bombensicherer Sitz im korrodierten Gewinde machten sie rund. Entfernt mit Passender Spiralnuss. Die Bremsscheibe muss ebenfalls runter. Dämpfer am Motor lösen und Motorhalterung herausziehen, schon liegt das gute Stück da rum. Ständer sollte nun noch demontiert werden um den Motor besser drehen zu können.

    Der Block wurde anschließend komplett zerlegt. Ohne Polradabzieher ging allerdings nichts. Also zwischendurch wieder warten auf Werkzeug. Teilen ließ sich der Block aber nur wiederwillig. Die Welle steckte auch hier bombensicher. Schonhammer und heißes Wasser aus dem Wasserkocher haben dann aber den Rest erledigt.

    Ein Lager verblieb dabei leider auf der Welle. Mit Hilfe eines (sehr erfahrenen) Kollegen war aber auch das kein Problem mehr. Wo ich mit Schraubstock und Schonhammer versagte hatte er mit zwei Schraubendrehern das Ding in 20 Sekunden runter.

    Der Motor war innen übrigens sauberer als sauber. Das Zerlegen damit eigentlich überflüssig. Selbst mit Lupe wurden keine Teile des Kolbens oder der Ringe gefunden. Die Lager waren einwandfrei. Keine Reibspuren im Kurbelgehäuse.

    Bei der Gelegenheit habe ich gleich das Sekundärluftsystem stillgelegt. Der neue Auspuff (Silent Pro) hat keinen KAT.

    Etwas kniffelig war noch das Einpressen der Lager und das Aufsetzen der Kurbelwelle. Mangels Werkzeug waren zwei Anläufe notwendig. Letztlich flutschte es aber. Ohne Heißluftgebläse geht hier aber nichts. Nur so als Hinweis wenn jemand das machen will.

    Der Rest ist dann wieder ein Kinderspiel. Entweder man kann sich die Einbaulagen alle merken und findet auch die richtigen Schrauben dazu oder man macht (vorher) viele Fotos.

    Der Motor ist mittlerweile wieder eingebaut, Bremsscheibe Rad und Bremssattel wieder fest.

    Ein Hinweis noch zur Befestigung des Bremssattels: Wer wie ich die Schrauben rund gemacht hat muss nicht unbedingt neue kaufen. Die Schrauben vom Auspuff sind die Gleichen. Diese gingen problemlos runter. Also wurden diese dann für den Bremssattel verwendet. Beim Auspuff ist es recht egal ob da wieder die originalen Schraubenqualitäten zum Einsatz kommen. Das ist recht unkritisch. Passende Größe in Edelstahl aus der Grabbelkiste tut es auch. Beim Bremssattel hätte ich das nicht gemacht. Da sollten sicherlich Originalschrauben zum Einsatz kommen.

    So, nun muss noch der Vergaser angebaut und die Elektrik angeschlossen werden Dann darf er das erste Mal zünden. Ich drücke mal die Daumen, dass ich das so alles richtig gemacht habe.

    PS.: Es wäre nett wenn mir jemand die Frage aus dem vorherigen Beitrag noch beantworten könnte. Warum kommt da aus dem Loch (siehe Bild oben) Getriebeöl raus? Fehlt da ein Stopfen oder ist das gewollt?
    Geändert von Lefty (18.08.2014 um 08:59 Uhr)

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